Mutter-Kind-Kur, 3. Tag. Ausflug ins katholische Dorf und doch noch rodeln.

Rodeln am Feldberg

Rodeln am Feldberg

2014 war ich mit meiner damals Vierjährigen in der Mutter-Kind-Kur im Schwarzwald. Wie es dort war, erzähle ich hier im Rückblick.

Zufrieden. Denn: im Besitz von Allergikerbettwäsche, Badehandtüchern, Stoffschrank, Bauklötzen und Tellerschlitten. Man muss eben wissen, wie. Und wo.

Zur Überraschung aller Neuankömmlinge gibt es mittags sogar Pommes. Und ich schaffe es, vom Therapiebasteln ins Therapietanzen zu wechseln. Mein Terminkalender füllt sich. Ich habe das Gefühl, doch etwas zu tun zu haben (und wenn es nur das Terminelegen ist) und nützlich zu sein. Verrückt, oder?

Meine Zimmernachbarin mit Tochter L plant den Bus um 14 Uhr 22 ein. Wir kommen mit. Schneehose an, Tellerschlitten gepackt. Wir fahren runter nach Todtnau. Vier Mütter und vier Kinder, 2, 3, 4 und 5 Jahre alt. Kinder enttäuscht, weil hier kein Schnee liegt. Wir eröffnen den Kindern die Optionen „Spielplatz“ oder „Eisdiele“.

Also: Wer will zum Spielplatz? – Iiiiiiich, rufen Zwei- und Dreijährige. L, 5, ruft: Nein, Eiiiiiiis! Jetzt sehen alle auf meine Tochter: UND DU? – Sie, listig: Ich will wie die L.

Sie weiß, dass sie damit eine Pattsituation hergestellt hat, denn jetzt gibt es keine Mehrheit.

Wir Mütter wollen zum Wasserfall wandern, kommen aber nur bis zum Springbrunnen auf dem Dorfplatz („Stadtmitte“ will Todtnau das ja genannt wissen). Danach setzen wir uns alle auf den Platz und bestellen Eis. Es gibt auch Bruschetta und Kaffee, beides schmeckt nach Italien. Insgesamt drei italienische Küchen gibt es am Platz, alle nicht ganz unnobel. Bella Italia heißt eine Unterkunft. Todtnau ist auf den ersten Blick katholisch, auch das schlägt eine Brücke nach Italien. Die Kirche mit dem Doppelturm ist für ein Dorf überdimensioniert (und passt dann doch wieder zur gloriösen Selbstbezeichnung „Stadtmitte“). Man kann noch an allen Ecken und Enden erkennen, dass hier vor über einer Woche Fastnacht gewesen sein muss. „Fasnet“ heißt das hier.

Meine Zimmernachbarin – das Organisationstalent der Gruppe – ist aus der Gegend und quatscht Busfahrer und Pistenbetreiber im Dialekt an. Außerdem kennt sie sich mit Bergen und Skihängen bestens aus und hat im Gegensatz zu uns keine Berührungsängste mit der Umgebung. Als wir zurück zum Kurheim fahren, schlägt sie vor, an der Piste auszusteigen, und so kommen wir auf die Minute genau richtig: Der Lift hat gerade geschlossen und Rodeln ist erlaubt! Das machen die Vierjährige und die Fünfjährige dann noch eine Stunde lang (die Kleineren sind schon nach Hause gefahren).

Alle Beiträge zu unserer Mutter-Kind-Kur gibt es hier.

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