Der Starkregen hat sich in Dauerschneefall verwandelt. Die Pistenbetreiber atmen auf. Es ist so viel heller und heimeliger in der Einrichtung, wenn draußen auf jedem Zweig, jeder Nadel weißer Schnee liegt. Aber das Tochterkind meint, dass Schnee blöd ist und dass sie nicht raus will.
Den Sonntagvormittag schlagen wir irgendwie tot. Pünktlich zu Mittag hört es auf zu schneien. Es gibt Gulasch, der so gut ist, dass wir uns beide Nachschlag holen. Danach müssen wir schnell zum Bus, weil wir auf den Feldberg wollen. Das Kind kriegt fast einen Tobsuchtsanfall wegen irgendwas, aber der Schnee (perfekter, lockerer, pappiger Schnee!) fasziniert sie dann doch.
Wie geplant gehen wir auf dem Feldberg ins „Haus der Natur“, ein sehr heimeliges, nach Holz duftendes, schiffsbauchiges Museum, das Flora und Fauna des Schwarzwalds thematisiert, inklusive 3D-Kino. Wir testen noch kurz die Rodelpiste, aber man sieht kaum etwas vor lauter Flocken. Es hat wieder angefangen zu schneien. Wir fahren also bald wieder zurück, wärmen uns auf und machen dann noch eine Stunde „Sport“ in der Halle (Frisbee, Seile, Barren, Torwand-Schießen, Softball).
Mein Kind und ihre beste Freundin sind beide weinerlich wegen Heimweh. Eine Mutter hat heute Kopfweh. Eine andere, die mit den Antidepressiva, will morgen endgültig nach Hause, weil die Kur ihren Stimmungsschwankungen nichts entgegenzusetzen weiß. Eine dritte läuft mit verweinten Augen rum, will aber trotzdem tapfer sein und die Kur verlängern.
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