Der August riecht nach Zelt und nach Schlafsackschweiß. Der August riecht nach in der Sonne heißgekochter Salami. Der August riecht nach vertrocknetem Gras und nach vergilbten Maispflanzen, die mit ihren Füßen im Staub stehen.
Der August riecht nach der Wärme der Holzkabinen, in denen man auf Komposttoiletten sitzt.
Der August riecht nach Waldbrandstufe 5 und nach beschlagnahmten Gaskochern. Der August riecht nach Eichen, die vor Früchten starren, aber nur ganz selten macht es Plopp und eine Eichel landet im flachen Ufer des Sees.
Öfters macht es Knack und ein ganzer Ast kommt runter, deshalb am grünen Parkeingang die Warnung: „Aufgrund der großen Trockenheit kann es bei Altbäumen zu Starkastabbrüchen kommen.“
Der August riecht nach Sand und Seemodder und nach Sonnencreme in aufgewärmten Gewässern. Er riecht nach überhitzten Schwimmflügeln an kalten Ärmchen, nach Plastiktüten, aus denen man das Plastiksandspielzeug in den Sand kippt.
Der August riecht nach Pommes und Knackwurst mit Wespen und obendrauf Ketchup. Der August riecht nach Gurkenlake und nach frischgebackenem Kuchen und Pumpkannenkaffee für die frißchgeföhnten Eltern der frischgeföhnten Brandenburger Erstklässler.
Der August riecht nach Parkplatzstaub mit Kronkorken und nach der Süße der Mülleimer. Er riecht nach Nudelwasser und Wohnmobilklo. Er riecht nach Plastikbecherkaffee, den wir auf dem Spielplatz und am Seeufer trinken.
Und der August riecht nach der Kernseife, mit der abends die Kinderhände geschrubbt werden, während Hals, Zähne, Ohren und Zehen langsam eingrauen dürfen.
Mehr Beiträge zu „Wie der August riecht“ gibt es bei der Goldenen Bloggerin Fräulein ReadOn.
Kernseife, Schlafsackschweiss und sonnenüberhitzte Salami. Nach was August alles riechen kann! Lesefroide.
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