Masken. Spätestens nächste Woche brauchen wir in der Öffentlichkeit Masken.
Ich stehe deshalb auf einer apothekeninternen Warteliste für segelleinentücherne Masken einer Firma, die noch nie Masken produziert hat. Außerdem haben beste Freunde uns fünf Stück OP-Masken geschenkt. Das tut es. Also fürs erste.
Ich fahre für alle Fälle mal zum Drogeriemarkt und sehe nach, ob es vielleicht ein kleines Fünferpäckchen gibt. Man bekommt ja auch Klopapier wieder. Die Hoffnung stirbt zuletzt, und wenn es keine Masken gibt, kaufe ich eben Kaugummi.
Der Kaugummi gewinnt. Da frage ich das Internet.
Anfragen in den großen Online-Bekleidungs-Shops: Fehlanzeige. Warum auch immer H&M, C&A, Zalando, Esprit es noch nicht geschafft haben kreativ zu werden und umzusatteln, verstehe wer will. Lediglich der baden-württembergische Konzern Trigema ist früh umgestiegen. Wartezeit auf eine Trigema-Stoffmaske derzeit: zwei Monate. Kostenpunkt: 120 Euro.
Aber warum nicht auf einen der zahlreichen Kleinst-Anbieter zurückgreifen, die Ebay- und Etsy-Accounts. Dort variiert der Preis derzeit zwischen 9 und 13 Euro pro Maske.
Ich bestellt für zwei von drei Kindern lustige Stoffmasken mit Dschungeltieren auf Etsy. Für mich dann einen auch postviral total sinnvollen urbanen Hipster-Fahrrad-Schal mit eingebautem FFP3-Filter gegen Pollen, Bakterien und Staub. FFP3! Oh Gott, wie oft ich den tragen werde, ganze drei Mal vermutlich.
Ich habe aber auch noch paar T-Shirts, die ich zerschneiden kann. Und ich habe ungefähr 20 Meter Gummiband. Nähkünste habe ich keine, aber es soll ja ganz einfach sein. Tackern, Kleben, Lochen, Binden. Küchenkrepp, Kaffeefilter, Unterhose falschrum über den Kopf gezogen, was es nicht alles gibt.
Also die WHO oder eine Pharmafirma verdient an meinem neuartigen Konsum nicht mit. Glaube ich. Schickt mir eine WhatsApp-Sprachnachricht, wenn ich da was übersehen haben sollte.