Die Kindermasken sind da. Die Erwachsenenmasken auch.
Kinder unter 6 Jahren müssen keine Maske tragen, aber das wusste man vor einer Woche noch nicht. Daher hatte ich welche bestellt. Mit Indiandern, Pferden und Büffeln drauf. Oh Gott.
Der Hinweis darauf, dass „kleine Kinder“ die Maske nicht tragen müssen, weil sie es noch nicht so gut können, ist für den Fünfjährigen von großer Bedeutung. Er könne das. Sowieso ist er mit allen neuen Regeln sehr einverstanden. Er fühlt sich mit seiner Maske wie der Chef der Straße.
Wir gehen jetzt lieber noch kürzere Wege zum Einkaufen. Wer will schon mit so einer Maske auf quer durch die halbe Stadt. Und womöglich auch noch den Bus nehmen. Die lokale Ladenszene boomt. Wir dürfen in manche Läden zwar nur einzeln eintreten, in manchen darf man nicht alles anfassen, aber alle sind ausgesprochen freundlich zueinander. Da schaue ich glatt über die Preise hinweg.
Als wir sündteuren Joghurt im Bioladen erstehen, fängt es an zu regnen. Der erste Regen nach fast sieben Wochen. Es riecht nach nassem Staub und Blüten. Ein wunderbarer Geruch. Wir treten aus dem Laden, die Arme nach oben gereckt. Es nieselt nur leicht. Wir sehen nach oben, drehen uns ein bisschen euphorisch im Kreis. Man weiß ja nicht, wie oft es noch Regen gibt. Wie lange man die Maske noch tragen muss. Ob ab morgen Regen verboten ist. Oder Dürre. Oder doch wieder die Masken.
Und ansonsten wie immer, was Frau Ruth sagt.