Der Wecker klingelt. Es ist ein Samstag. Es ist 8:30. Es gibt den ganzen Tag absolut nichts zu tun. Warum klingelt der Wecker? Er klingelt aus dem einzigen Grund, dass übermorgen wieder Schule ist. Zur Gewöhnung sozusagen. Seit über drei Monaten sind wir nicht mehr vor 8 aufgestanden. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich den Schulstart ganz furchtbar schrecklich finden werde oder nur so mittelschlimm.
Das Homeschooling klappte bislang gut. Es besteht eigentlich kein Bedarf, aus vier Stunden Homeschooling drei Stunden Präsenzunterricht pro Tag zu machen. Aber gut.
Die Kleinen haben noch keine (gemeinsame) Zusage für den Kindergarten erhalten, wegen allem möglichen. Diese Unsicherheit hat jetzt nichts Gravierendes, aber sie nimmt mir die Lust darauf, die kommende Woche so zu planen, dass etwas Sinnvolles dabei herauskommt.
Ich habe keine Lust, als Kleinkindmutter zu Hause zu bleiben und den Frühstückstisch abzuräumen (bäh) und während Spielst-du-mit-mir zu überlegen, was einzukaufen wäre (bääääähh) und schon ganz früh wieder Mittag zu kochen (bääääääääääääääääähhhhhhh), weil wir ja alle so früh aufgestanden sind und um 12 schon wieder Hunger haben (unsere Essenszeiten liegen aktuell bei 10 – 15 – 20 Uhr, es wäre bei der Hitze und den Mittsommertagen einfach irre alles nach vorne zu verschieben – ja, ich komme mir vor wie ein Dauerurlauber oder Sozialhilfeempfänger, der glaubt, ein Anrecht auf seinen Lebensstil zu haben, weil alles andere furchtbar anstrengend wäre).
Blöd ist auch, dass die Tochter jetzt meist zur 1. Stunde hat, denn im vormaligen Stundenplan war Schulbeginn zur 2. Stunde. Also noch früher aufstehen als vor Corona. Zwischendurch gibt es aber Spät-Tage, da würde 9 Uhr als Aufstehtermin noch reichen. Und alle zwei Wochen ist wieder Homeschooling. Super für den Rhythmus und überhaupt.
Bleibt für mich: Berufliches auf nachmittags und nachts zu legen. Wenn man seit 6 Uhr morgens wach ist, ist das auch genau die Zeit, zu der man gerne arbeitet. Nicht.
Jetzt werde ich noch unsere Stoffmasken in die Waschmaschine tun. Das erste Mal. Bin ein bisschen aufgeregt.
Danach werde ich mich hinlegen. Nach genau 15 Stunden Nichtstun aka einkaufen, kochen, essen und den Tisch abräumen. Das Leben, das ich nie führen wollte. Aber für mehr hat heute die Kraft nicht gereicht.