Neulich bin ich in meinem derzeitigen Lieblingscafé gewesen und es ist noch mehr zu meinem Lieblingscafé geworden.
Aber der Reihe nach.
Wir, die Eltern, atmen gerade ein wenig arbeitsfreiere Luft. Wir gehen jetzt manchmal mitten in der Woche schwimmen. Oder wir setzen uns früh um halb 9 ins unser Lieblingscafé mitten im Dorfkern, oder heißt das politisch korrekter Ortskern. Wir sind um diese Uhrzeit die einzigen. Alle anderen schaffen, ob auf der Arbeit oder in Haus und Hof. Und alle jungen Mütter, die mit Baby unterwegs sind, scheinen lieber spazierenzugehen.
Wir stellen unseren Fahrradanhänger mit Baby drin in den Schatten und bestellen frisch gebackene Dinkelbrötchen, selbst gemachte Brombeermarmelade und ein frisches Stück Marmorkuchen (die Rezepte gibt’s hier). Das Mehl wird vor Ort gemahlen. Neben unserem Platz an der Sonne rauscht das Wasser für den Mühlenantrieb. Die Limonade, verfügbar in allen schrägen Geschmacksrichtungen, auch Cola, wird ganz lokal im Nachbartal hergestellt.
Unsere Hipsterherzen sind also befriedigt und wir finden alles schon genauso gut wie in der Stadt. Aber dann finden wir es hier auf einmal noch viel besser!
Das liegt daran, dass die Bedienung, eine Großmutter mit Brille, Charme und Schürze, von unserem Baby wie magisch angezogen ist. Zusammen mit ihrer Kollegin versucht sie, das Alter des Babys zu erraten und liegt gleich richtig. Als das Baby gestillt wird, erhalten wir ein strahlendes Lächeln: „Die Kleine muss ja auch satt werden!“. Und selbstverständlich passen beide Servicekräfte auch mal kurz auf das Baby im Anhänger auf, während die Eltern weg sind, und halten es solange bei bester Laune.
Das muss das neue hipster sein.