8 Erkenntnisse, die ich von der #denkst mitnehme

20160427_194013

Huch, ich habe letztes Wochenende ja Bilder gemacht. Grund dafür war unsere Stippvisite in Nürnberg bei der Bloggerkonferenz #denkst. Ich freute mich sehr darauf, echte Mama- und Papa-Blogger in Fleisch und Blut zu sehen, aber genauso freute ich mich auf meine Cousine, die mit Mann und 2 Kindern in Fürth lebt. Gesehen haben wir uns das letzte Mal vor 6 Jahren. Von Alltag, Freude und Sorgen meiner Cousine weiß ich weit weniger als vom Auf und Ab so mancher Bloggerin. Wir könnten zwar jeden Abend auf Facebook quatschen, machen wir aber eigentlich nicht. Seltsam Ding, das Internet.

20160422_173834

Für viele war die #denkst sicher eine willkommene Auszeit von zu Hause. So auch für mich: Ein Kurztrip mit nur 2 anstatt mit 3 Kindern! Im Zug! Quer durch Süddeutschland! Die Große machte bereitwillig Hausaufgaben auf den Knien, weil es so lustig ist, wenn die Schrift verwackelt und man außerdem den Radiergummi verloren hat.  Für alle Fälle hatte ich noch Snapchat in der Tasche. Falls das Kind mault. Sie maulte aber nicht eine Sekunde lang. Schade, jetzt wissen wir immer noch nicht, wie Snapchat funktioniert.

20160423_124904

Gleich startet der Vortrag über gesellschaftliche Relevanz von Elternblogs: Alu und Konsti von Großeköpfe

Wahlverwandtschaft

Die Konferenz, für einige war es die Community (oft habe ich „Klassenfahrt“ gelesen), für andere das Eintüten neuer bezahlter Kooperationen (Stabilo, Pampers, Scout, Ergobag, Familotel und andere waren da). Für mich waren es vor allem die Speaker. Die meistgelesenen, die besten Eltern-Blogger, die Crème da la Crème, standen auf dem Podium oder boten Workshops an. Dabei genoss ich besonders die Vorträge von Christine (Mama arbeitet), Patricia (das Nuf) und Alu (Großeköpfe).

Zwischen den Vorträgen blieb noch genug Zeit, die Internet-Wahl-Verwandtschaft bei Coffee, Candies und veganen Cookies zu zelebrieren. Besonders gefreut habe ich mich über die Bekanntschaft mit Laura (Heute ist Musik), Verena (Mami rocks), Verena (Sandkuchengeschichten) und Melanie (glücklich scheitern). Und auch sehr über den kurzen Austausch mit Alu und mit Séverine (MamaOTR).

Übrigens, bei der Gelegenheit muss ich euch unbedingt Sandkuchengeschichten ans Herz legen. Lest mal, was Verenas Kinder über Geld haben und Geld verdienen sagen. Aber eigentlich kann man alles, was Verena schreibt, bedenkenlos empfehlen.

Danke an Suse (ichlebejetzt) und Sven (Zwillingswelten) für die #denkst, es war rundum gelungen!

Meine 8 wichtigsten Erkenntnisse des Wochenendes

  1. Kinder sollen so erzogen werden, dass sie zur Familie passen. (Kinderarzt Dr. Michael Hauch über unterschiedlich gehandhabte Kindererziehung inklusive Plädoyer, endlich aufzuhören, aus allem was Pathologisches zu machen. Meine Rede.)
  2. Mit Säuglingen auf Veranstaltungen zu gehen, passt. Während Kleinkinder dauernd wegrennen und Essen klauen und dann aber nicht essen, sondern zerbröseln, und größere Kinder unter Tränen LAAAAAANGWEILIG maulen, sind Säuglinge mit kleineren und größeren Veranstaltungen völlig einverstanden. Für euch getestet.
  3. Ich will wieder in einer Stadt wohnen. Vielleicht schon sehr bald. Die #denkst war für mich getaggt mit „Stadt“. Obwohl ich abends todmüde stundenlang das Baby auf und ab geschleppt habe, nicht eine einzige Straße entlanggelaufen bin und keine Bar von innen gesehen habe: Ich war in einer STADT! Das war es, was zählte.
  4. Let go-Liste machen: Jeden Tag eine To do Liste zum Abhaken haben, okay. Aber zusätzlich auch eine Let go-Liste haben! Eine Liste mit Dingen, die man am heutigen Tag ganz sicher nicht macht (auch wenn man darum gebeten wird). Cool! (Tipp kam von Béa / Tollabea)
  5. Die Blogger, die täglich Selfies von sich posten oder ein aktuelles Porträtbild von sich im About haben, habe ich sofort zweifelsfrei erkannt. Bei anderen war es schwieriger, aber auch hier gab es manchmal großes Hallo.
  6. Nicht-Erkenntnis: Ich weiß immer noch nicht, wie LadyGaga richtig heißt, obwohl ich kurz bei Mama on the rocks und ihrer süßen Tochter an einem Tisch gesessen habe. Aber eigentlich will ich es auch gar nicht wissen.
  7. Die Trauer um den Verlust (das Heimweh) wird nicht besser, wenn man es nicht schafft, im Jetzt zu leben (sagt der Mann meiner Cousine, der beruflich Trauernde begleitet).
  8. Meine Cousine und ihre Familie hätte ich schon viel früher mal besuchen sollen. Auf irgendeine Weise ist vieles bei ihnen so wie bei uns. Erklären kann ich das in der hier gebotenen Kürze nicht. Es geht von der Gemütlichkeit der Betten über das Dargebotene am Abendbrottisch bis hin zur Einschätzung von Menschen und Ereignissen, über die wir sprachen. Und das, obwohl ihre Mutter deutlich älter ist als meine und sie in Indien groß geworden ist. Verrückt.

Verwandtschaft

Vielleicht hätte ich ohne das tolle Kinderbetreuungs-Angebot bei der #denkst gar kein Ticket gekauft. Letztlich habe ich die Betreuung aber gar nicht benötigt. Denn die Große hatte gar kein Bedürfnis, endlich die Internet-Verwandtschaft kennenzulernen. Nein, sie wollte ausdrücklich lieber mit ihren Blutsverwandten spielen. Und dabei hatte sie eine ganze Menge Spaß.

20160423_19450820160423_212440

Die Wohnungs-Einrichtung bei meiner Cousine kann ich euch hier nicht vorenthalten. Ich meine, Leiter als Regal und Tür als Deckenbeleuchtungsabschirmung. Und noch vieles mehr, für das sich die Einrichtung eines eigenen DIY-Blogs lohnen würde. Vergesst Berlin, kommt nach Fürth! Jede Minute, jede Sekunde waren kostbar an diesem Wochenende. Danke, liebe Cousine.

20160423_200727

Leiter an der Wand

 

20160423_211708

Tür an der Decke

Warum ich mich auf die #denkst freue

Die #denkst in Nürnberg ist meine erste Bloggerkonferenz. Ich war noch nie auf einer Bloggerkonferenz. Der Aufreger an diesem Event ist, man steht plötzlich all jenen gegenüber, die man sonst nur liest. Es ist ein bisschen so, als würde man auf die Buchmesse gehen und schon vorher wissen, dass man dort alle seine Lieblingsautoren auf einmal treffen wird, live und in Farbe. Nun ist es auf der Buchmesse aber so, dass man dort überhaupt niemanden trifft, und wenn, dann steht derjenige hell ausgeleuchtet auf der Bühne, während man selbst sich nur ganz klein und verschämt an einem Bücherstand herumdrückt und hofft, ein signiertes Exemplar zu bekommen.

Bei einer Bloggerkonferenz gibt es auch Bühne, natürlich, aber trotzdem ist es doch eher ein Begegnungs- und kein Verkaufsforum. Spannend finde ich, dass es sich um ein Event für den „südlichen Raum“ handelt, also um ein Forum für die zwar auch starken, manchmal wegen fehlendem Berlin-Faktor aber nicht ganz so wahrgenommenen Blogs (ist meine Wahrnehmung, können wir gerne diskutieren!). Was uns alle zusammen ausmacht: wir sind Eltern und bloggen darüber. Daher gibts in Nürnberg natürlich auch eine Kinderbetreuung.

Auf wen ich mich freue? Leute, ich würde nun am liebsten jeden einzelnen von euch nennen! Nur weiß ich nicht im Detail, wer denn da alles kommt, ich kann es nur dem ein oder anderen Twitterbeitrag entnehmen. Daher ist die folgende Auswahl getrübt von größtmöglicher Subjektivität und auch von Zeitknappheit, denn gleich wachen die Kinder wieder auf und dann geht das „Real Life“ hier weiter.

Dass ich mich ganz besonders auf die vortragenden Bloglöwinnen freue, geschenkt: Patricia von dasnuf und Alu von Großeköpfe, Christine von Mama arbeitet, Béa von Tollabea und und und…

Außerdem freue ich mich auf:

Grummelmama, die sich gerade über die alberne Helikoptifizierung der Elternschaft durch den gemeinen Journalisten aufregt: „Ihr glaubt, UNSERE Kinder besser zu kennen als wir?“
Melanie von Glücklichscheitern, die gerade schrieb: Erziehungsistdiehöllesinddieanderen, womit sie mich auf ein spannendes Erziehungskonzept aufmerksam machte, das sich „unerzogen“ nennt. Und darum hab ich gleich noch diesen Artikel gelesen: „Ich bin eine blöde Scheißkackmama!“
Heikeland, die gerade ein Aupair sucht. Damals mit 3 Kindern wegen Lehrerjob aufs Land gezogen, und dann auch noch von 73 auf 200 qm – genau wir wir! Und das 4. Kind in the making.
Mutterseelesonnig, die mit Ich bin dann mal weg mal wieder eindrucksvoll zeigt, wie unglaublich schwer der Altag mit Kindern ist, wenn man alleinerziehend ist.
Tanja von Tafjora, deren Beiträge sich lange um „Frankreich mit Kind“ drehten, zum Beispiel École Maternelle, Schule oder Kindergarten?
Séverine aus der Schweiz von Mama on the Rocks, deren beide Kinder LadyGaga und Copperfield jetzt schon Legende sind. Ich habe aber auch Working Mom auf dem Dorf sehr gerne gelesen.

Ich weiß, da fehlen jetzt eine ganze Menge! Meine größte Sorge ist und bleibt ja, dass ich irgendjemandem gegenüberstehe, deren/dessen Blog ich einfach nicht einordnen kann, denn wer liest denn schon alle Blogs oder kann jedem Blog ein Gesicht zuordnen… Außerdem weiß ich gar nicht, ob ich es mit dem Säugling auf und an mir überhaupt schaffe, einen ganzen Satz bis zu Ende zu reden, geschweige denn, zuzuhören…

Im Vorhinein Abbitte leistend,
Eure Landfamilie