Was ich irgendwie gut finde: mehr Abstand. Zuvilisiert einkaufen. Nicht ständig Essen gehen mit Fremden. Langeweile. Angst. Demut. Mehr Zeit für Musik. Extremer fühlen stat kalender rotieren. Lange Tage wie als Kind.
— Jagoda Marinic OFFICIAL 🏅 🍓 (@jagodamarinic) April 21, 2020
Ich habe heute versucht, mit meiner Cousine zu telefonieren. Wir telefonieren eigentlich nie, aber jetzt interessieren wir uns dafür, wie der Alltag der anderen jeweils aussieht. Gleich morgens wollte ich anrufen. Aber erst musste ich das Frühstück abräumen. Dann haben die Kinder so schön gespielt. Das musste ich ausnutzen und schreiben. Dann kam das Mittagessen und danach war eine halbe Stunde Mittagstod Mittagsschlaf angesagt. Die Kinder weckten mich kreischend vor Aufregung, weil das Nachbarskind plötzlich da war. Die Kinder hatten ja einen Film versprochen bekommen. Also Frozen mal wieder. Die älteren Kinder spielten solange Indianer im Indianerzelt und mit Indianerwaffen. Ich schnappte dem jungen Filmpublikum bald den Laptop weg und versuchte wieder zu arbeiten, aber das ging schwer, weil mein Mann im Baumarkt war und die Kinder maulten. Also bekamen sie die zweite Hälfte des Films zu sehen und ich nahm mir den Garten vor. Eine halbe Stunde lang Wasser reinsprühen, wegen völliger Abwesenheit von Regen. Dann Brötchen in den Ofen stopfen, ein Kind, das sich für Königin Elsa hält, schonmal ins Bad zerren, und dann brachte mein Mann die Kinder ins Bett. Ich drehte noch eine Runde draußen, tippte die Nummer meiner Cousine dabei ins Handy, aber sie ging nicht ran. Ich brachte Nachbarin A. das Geld für die Gießkannen und lieh mir ein Tablet aus, für das Homeschooling.
Mein Kind (10) hat mittlerweile mehr Zoom-Sessions als ich. Und spielt viel besser Klavier als ich. Wie gut sie schon Klavier spielt, hört man auf diesem Video im Hintergrund (also… fast so gut)
#Coronaeltern
Ich habe vieles unter dem Hashtag #coronaeltern gesehen und gelesen. Die Bündelung aller Eltern-Interessen in der Coronazeit rund um Homeschooling und Kinderbetreuung mit Betonung auf „nicht nur die Wirtschaft, auch wir können nicht mehr“. Eine richtig gute Sache.
Ich muss ein bisschen weinen, als ich heute auf der Webseite unserer Schule das hier lese:
Es ist für Sie und Euch zuhause sicher eine große Aufgabe, die Materialien der Lehrerinnen und Lehrer zu sichten, zu ordnen und daran zu arbeiten. Uns ist sehr bewusst, dass Sie als Eltern nicht plötzlich Lehrerinnen und Lehrer sein können – das sollen Sie auch nicht! Es ist uns als Schule wichtig, dass Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler und Sie, liebe Eltern, mit uns in Kontakt bleiben! Wir versuchen alle in dieser ungewöhnlichen Situation unser Bestes zu geben und gehen nicht davon aus, dass die Arbeitsaufträge und Inhalte in der gleichen Qualität bearbeitet werden können wie im normalen schulischen Alltag. Das ist von Euch und für Sie, liebe Eltern, nicht zu leisten.
Quelle: Waldparkschule
Benotungslücken oder Versetzungsgefährdungsdiskussion sind bei uns obsolet. Denn es gibt weder Noten noch Sitzenbleiben. Beste Schule. ❤