
Himmelfahrts-Wochenende in Bildern #wib
Das Wochenende beginnt am Donnerstag. Ich bin vier Tage lang Strohwitwe mit drei Kindern, zur Hilfe. Also lasse ich mich nicht lumpen und führe die Kinder in den Zirkus aus. Das Bild entstand nach erfolgreich überstandener Show vor der Kamelweide.

Nach Cola und Zuckerwatte klingt der Tag mit Erdnussflips aus.

Freitagvormittag. Seit zwei Tagen spinnt das Auto wieder. Da wir gerade erst eine völlig bescheuerte, sinnlos teure Reperatur hatten und dasselbe Problem schon wieder aufzutreten scheint, fahre ich sofort in die Werkstatt. Dort ist aber gleich auf zweifache Weise alles gut: Erstens, das Problem ist gar keines (oder hat sich wieder eingerenkt). Zweitens, die Kinder können in der Spielecke spielen.

Es ist so heiß. Ich will mit den Kindern heute ins Schwimmbad. Aber hunderte von Dingen schieben sich dazwischen. Wir packen, packen um, machen die Fahrräder flott, dann wieder doch das Auto, ich bringe Müll raus, und RUMMMS. Sofort renne ich zurück, und da steht mein Sohn neben einem Meer aus Scherben. Der Wind hat die Zwischentür zugehauen. Der Sohn hat keinen einzigen Kratzer, sondern guckt nur ein wenig überrascht. Nach einer halben Stunde haben wir aber auch die Scherben weg und können endlich ins Schwimmbad fahren.
Samstag. Unsere Große ist kein Pferdefan. Bislang. Seit gestern wünscht sie sich aber nicht sehnlicher, als auf einem Bauernhof zu wohnen. Passt ja, dass ausgerechnet heute Aktionstag auf dem Hofbauernhof ist. Pferdereiten, Pferdestriegeln und Hufe auskratzen ist angesagt.
Doch bevor wir zum Hof fahren, kommt erst der Ernst des Tages: das allsamstägliche F-Jugend-Fußballturnier.
Schließlich können wir los. Zu dem Hof fährt man eine sehr abgelegene, einsame Strecke durch den Wald (aber eigentlich muss man hier für fast jeden Ort eine sehr abgelegene, einsame Strecke durch den Wald zurücklegen).
Maximal acht Kinder (meine eigenen eingerechnet) sind da und unsere Große ist schwer begeistert. Einfach von allem.
Die Atmosphäre ist so toll, dass wir da im Café hängenbleiben und uns mit allen möglichen Leuten unterhalten. Junge Menschen, die ein FOEJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) machen, grillen und bedienen uns, ein älteres Ehepaar, das gerade die örtliche Schule gekauft hat, schaut vorbei, und meine Kinder freunden sich mit anderen an. Wir wollen nie wieder nach Hause gehen.
Neben dem Café, das eigentlich ein kleiner Demeter-Kaufladen ist, und einigen Tieren, gibt es eine Menge tolles Zeug für Kinder – das gleichermaßen für Erwachsene geeignet ist. Zum Beispiel dieses riesige Baumhaus hier, ein riesengroßes, selbstgebautes Holzkarussell, auf dem gut zwanzig Kinder und / oder Erwachsene Platz finden. Und natürlich Hund, Katze, Schaukeln, Feuerstelle, Außendusche und Außenbadewanne…
Doch, manchmal ist es ganz schön, hier zu wohnen.
Vom Sonntag gibt es leider keine Bilder. Aber weil ich die Kinder ein weiteres Mal ausführen wollte, waren wir im Gottesdienst in unserer Dorfkirche (die Kinder verbrachten die Kinderstunde mit Blumenpflücken, die Erwachsenen hörten eine sehr inspirierende Predigt). Danach gab es einen Kurztrip an den Fluss, oder besser in den Fluss, was für die Kinder lustig, für mich ein Spießrutenlauf war. Ich höre mich jetzt noch rumschreien: „Nur bis zu den Knien! NUR BIS ZU DEN KNIEN! NICHT weglaufen, ich muss dir erst die Hose ausziehen… bzw. das T-Shirt wieder anziehen! NICHT da hochklettern!…“ etc.etc.
Weil wir alle hungrig waren, liefen wir von dort aus zum Feuerwehrfest. Ein Kind versank dort im 7. Pommes-Himmel, eines im Apfelschorle-Wahn und eines lief gleich wieder zurück zum Fluss, um mit Kleidern direkt bis in die Mitte zu waten…
Seht noch mehr „Wochenenden in Bildern“ #wib im Blog „Geborgen wachsen“ von Frau Mierau.